• Ich stand auf und hörte aufmerksam zu. Nein, ich hatte mich nicht getäuscht. Es war wirklich diese Tonlage. Ich griff nach einer Taschenlampe und einem Prügelstock, den ich hinter der Tür bewahrte, und rannte nur in Socken hinaus. Ich richtete das Licht auf die Seite, aus der der Hund bellte. Baruc kam erst zu mir, dann lief er, so weit die Schlinge reichte, zum hinteren Teil des Hofes. Ein großer Igel lief durch die gefrorenen Unkräuter. Ich schob den Igel auf eine Kehrschaufel und brachte ihn ins Haus, damit Alma ihn auch sehen konnte. Ich drehte ihn auf alle Seiten und brachte ihn zurück ins Gebüsch.
    Ich war schon wieder eingeschlafen als Alma mich anstieß.

    - Was ist?, fragte ich.

    - Baruc bellt und bellt verzweifelt ...

    - Oh Gott!, murmelte ich und deckte mich zu.

    Aber sein Bellen gab mir doch keine Ruhe. Hm! Ich stand auf und ging wieder mit Taschenlampe und Stock hinaus. Der Hund schien um die Werkzeugkarre besorgt zu sein – unter ihr gab es einen Keller voller Möhren und Kraut. Ich drehte eine Runde durch den Obstgarten, an den Zäunen vorbei, ich schaute auch in die Nachbarnhöfe und kam ins Haus zurück. Alma schaute durch das Fenster in die Dunkelheit hinaus.

    - Es sind die Hasen, seufzte sie, ich sah sie unter den Bäumen springen.
    Ich schlief wieder ein und während wir in das Land der Träume hinabstiegen, hörte ich Baruc bellen. Wir glitten nach unten, die Geräusche wurden immer leiser, blieben oben und an einem bestimmten Moment schwebten wir über ruhigen Gewässern, von Wattemauern umgeben. Im Diesseits fand ein stummer Kampf statt, der uns nicht erreichen konnte. Als wir aufwachten, glänzte der Wintermorgen und die Uhr an der Wand zeigte sieben Uhr morgens.

    Zu dieser Zeit warteten die Hühner darauf, dass wir sie fütterten. Sie schauten durch die Löcher des Maschendrahtzaunes, der mit trockenen Ăsten bedeckt war. Aber jetzt waren alle verschwunden. Nur der Hahn, der auf den Stall gesprungen war, krähnte wie verrückt und flatterte mit den Flügeln. Ich ging aus dem Hühnerstall hinaus und rief Baruc, so laut ich konnte. Ich rannte über den Hof, ich ging in den Werkzeugschuppen, und da blieb mir der Atem weg. Dort befand sich vormals eine Karre eines früheren Besitzers, die nun auch verschwunden war. Ich drehte eine Runde um das Haus und stieß gegen Alma, die von der anderen Seite hergerannt kam und auch auf der Suche war. Wir liefen zum Stall: Da war auch der Esel verschwunden. Baruc war ebenfalls nicht mehr da.

     
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