• Auf einmal hören wir Schreie, die aus dem Garten kamen. Durch das Fenster sahen wir wie der Schneemann wackelt und ein bisschen hüpfte.
    „Was hat er denn ?”, fragte meine Mutter ganz verwundert.
    „Ich gehe raus, um nachzusehen!“, sagte mein Vater.
    Er kam zurück und schüttelte den Schnee von seinen Kleidern.
    „Die Hyazinthe kitzelt ihn auf ... den Fußsohlen. Wir müssen ihn auf die Veranda umsetzen”
                 Alle gingen wir raus, vorsichtig hoben wir ihn hoch und setzten ihn gleich am Eingang unter die orangefarbige  Lampe. Als wir ihn hinsetzten, sind seine Schultern etwas nach unten gerutscht und er bog sich nach vorne.
    „Hmm, wir müssen ihn wieder gerade biegen”, schlug meine Mutter vor.
    „Nein, nein, so kann ich besser sehen, was alles auf der Straße passiert”, protestierte der Schneemann.
    Über die Nacht schneite es wieder. Mein Papa und der Großvater standen ganz früh auf, um die Straße vom Schnee zu räumen. Aber als sie aus dem Haus kamen, sahen sie verwundert, dass die Arbeit schon erledigt war. Der Schneemann wippte sich hin und her und der Schnee klebte auf seinem untersten Ball. „Schau, schau!", sagte mein Papa, „er kann doch gehen und er lässt sich von uns bis zur Veranda schleppen”.
    „Er muss sich doch etwas verwöhnen lassen”, sagte Opa lächelnd.
    Die Nachbarn, links und rechts machten große Augen, als sie sahen, was in unserem Garten passiert.

    „Ihr habt aber einen tüchtigen Schneemann! Könnt ihr ihn nicht mal bei uns vorbei schicken?”
    „Das kann ich nicht machen.” sagte Papa, „wenn er die ganze Straße vom Schnee putzen würde, würde er zu lange von zu Hause fehlen und mein Sohn hängt zu sehr an ihm”.
     Mein Vater hat ihn trotzdem zu einem Haus gebracht, wo zwei ältere Menschen wohnten.
    Bis zum Frühling hat der Weihnachtsmann den Schnee vom Hof und auf dem Bürgersteig geräumt. Jedes Mal verlor er eine Rute und er schmolz langsam. Als auch die letzte Rute abging, schmolz er endgültig. Wir hatten gar keine Zeit um ihn zu trauen oder seine Abwesenheit zu spüren, da mein Bruder auf die Welt kam. Er war so weiß, kugelförmig und mit einem weißen Babyanzug angezogen. Obwohl er viele Spielzeuge bekommen hat, den größten Spaß bereitete ihm die orangenfarbige Lampe und die Rutenbesen.

     

     

     

     
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