„Bevor ich mich zurückziehe, möchte ich Sie, meine Herren, daran erinnern, dass ich jetzt die Königin bin und Sie mich respektieren müssen.“
Der Große Rat machte einige Verbeugungen, aber nachdem die Prinzessin den Raum verließ, brachen sie in ein lautes Gelächter aus. Mirmidone wollte schon auf ihr Zimmer gehen, sie hatte sich aber anders überlegt, stürmte in den Ratssaal zurück und schlug die Tür aus vollen Kräften hinter sich zu.
Dann spukte sie ihren Kaugummi ins Gesicht des unverschämten Generals, der plötzlich eine klebrige Maske anhatte. Sie begann so laut zu schreien, dass die Glaskristalle des Kronleuchters schellten.
„Unverschämte, haarige Raupen! Das Reich hat Schwierigkeiten und ihr macht euch nur über eure Dekorationen Sorgen! Ich entscheide über euer Leben und Tod, das sollt ihr nicht vergessen! Ihr habt elf Minuten, um mir einen neuen Verteidigungsplan zu zeigen, sonst gebe ich euch mein königliches Ehrenwort, dass ihr hängen werdet wie die Ăpfel! (Das bedeutete in Raupensprache, dass sie sie erhängen wird.) Sie schaute sie mit einem düsteren Blick an und so wie sie gekommen war, ging sie.
Der Kronleuchter schellte noch für eine kurze Minute, dann fiel er krachend auf den Ratstisch.
„Mein Gott!“ – rief ein verkrüppelter Ratgeber unter einer Hülle, die mit goldenen Ăpfeln geschmückt war. Er wollte wieder über die Prinzessin spotten, aber die Generäle hatten dazu keine Lust mehr. Der Oberkämmerer bereitete sofort einen starken Tee mit Zimt und Pfeffer zu und alle zogen in einen kleineren Raum, wo sie anfingen, den Plan zu besprechen.
Inzwischen betrat eine endlose Reihe von Ameisen den Ratssaal. Sie brachten durchsichtigen Leim in kleinen Tiegeln mit und begannen die winzigen Teile des Kronleuchters einzusammeln und Stück für Stück zusammenzukleben.
Als Mirmidone aufwachte, lief sie schnell, um die Pläne der Generäle zu überprüfen. Es war Mittagszeit, aber sie erlaubte ihnen nicht, zu Mittag zu essen.