Der Weihnachtsmann hielt den Schlitten an und schüttelte seine Hände durch die Luft:
„Komm, hört auf. Ihr sollt wissen, ich bringe euch nichts … böse Engelchen“.
Knurrend und brummend stieg er wieder in den Schlitten ein, während mein Vater die Zügel festhielt und sich bemühte ernsthaft zu bleiben und den Ărger mit dem Weihnachtsmann zu teilen, obwohl er viel lieber sich vor Lachen in dem Schnee gewälzt hätte.
Eine Zeit lang fuhren sie wieder ruhig und ohne Vorkommnisse, als sie plötzlich wieder in eine Rakettenwolke gekommen sind.
Der Weihnachtsmann biss die Zähne zusammen und murrte: „ Ich weiß, wer es war. Na lass nur, wenn ich zurückkomme. Sie werden schon was erleben“. Meinem Vater schien es aber so, ob der Weihnachtsmann seine Drohungen gar nicht ernst meinte und auch er selbst Mühe hatte ernst und streng zu bleiben.
Nachdem sie den Himmelstern hinter sich gelassen hatten, traute sich mein Vater den Weihnachtsmann zu fragen: „Weihnachtsmann, wie machst du es, dass du es schaffst, in einer Nacht alle Kinder zu besuchen?“
„Ich verrate dir nun mein Geheimniss“, sagte der Weihnachtsmann geheimnisvoll. „Ich habe die Gabe mich millionenfach zu vervielfältigen, so viele Male wie es Kinder auf der Welt gibt und ich bleibe dabei aber immer derselbe Weihnachtsmann. Sozusagen gehe ich eigentlich nur zu einem einzigen Kind, ein einziges Mal …“
„Verstehe“, sagte mein Vater. „Hast du ein Geschenk auch für meinen Sohn?“
„Selbstverständlich! Wenn ich mich nicht irre, heißt er doch Mircea?“
„Mircea weiß, dass ich Testpilot bin und einmal habe ich ihn mitgenommen und ihm dein Haus gezeigt.“
Es war schon spät in der Nacht, als der Schlitten vor unserem Haus hielt.
„Nimm das“, sagte der Weihnachtsmann „und gib ihm das Geschenk!“
„Kommst du nicht kurz herein?“
„Nein, ich muss zurück zu meinen Kindern, den Engeln. Du hast doch selber gesehen, sie sind manchmal genau so ungehorsam wie die Kinder auf der Erde …“
„Vielen herzlichen Dank, Weihnachtsmann!“
Mein Vater klopfte an die Fensterscheibe, während der Schlitten mit dem Weihnachtsmann zum Himmel hoch flog. Ein Kind, das in einem weißen Bett schlief, wachte auf und lief zum Fenster. Die Lichter im Haus gingen an und man hörte das Kind vor Freude schreien:
„Der Papa ist da, der Papa aus den Wolken …“