>>Deine Stimme verführt mich, dein Singen betäubt mich, zeige dich Du Glöckchenstimme << bat der Holzfäller.
Die Prinzessin mit der Glöckchenstimme aber antwortete:
Diesseits der Wiese, jenseits der Hügel,
ein Bundschuh weit vom Eisernen Tor,
nicht weit vom steinernen Pfad,
unter dem Hut des Fliegenpilzes,
in der Mitte einer Höhle,
im eisblumigen Palast,
im kalten Gletscherteich,
sechs blinde Lachsforellen
tanzen und die Zapfen klingeln.
Kannst du alles mir versprechen,
werd´ ich mich doch verstecken.
Der Holzfäller suchte und suchte, aber er konnte die Glöckchenstimme nicht finden. Er legte sich nieder neben den Fliegenpilz, nahm sein Brot aus dem Ranzen und begann mit großem Appetit zu essen.
Die Überreste seines Brotes warf er in die Höhle, die gleich neben dem Palast des Eiszapfenkönigs in den Gletscherteich fielen. Der Holzfäller suchte noch ein wenig die Glöckchenstimme und dann ging er enttäuscht weg. Die Prinzessin schaute traurig die auf dem Teich schwimmenden Überreste des Brotes an. Die blinden Lachsforellen schoben die Brotkrümel ans Ufer. Prinzessin Glöckchenstimme sammelte es ein und warf es auf den Misthaufen des Palastes. Danach setzte sie sich wieder ans Ufer des Gletscherteiches und begann mit klarer Stimme zu singen:
Diesseits der Wiese, jenseits der Hügel,
ein Bundschuh weit vom Eisernen Tor,
nicht weit vom steinernen Pfad,
unter dem Hut des Fliegenpilzes …
Kaum hatte sie wieder zu singen begonnen, als nicht weit vom steinernen Pfad ein grausames Dröhnen und Schlagen von Pferdehufen, das Spiel der Prinzessin und der blinden Lachsforellen unterbrach. Ein Heer von Soldaten auf feurigen Pferden zog vorüber, aber die Glöckchenstimme lockte auch sie zu der Höhle.